Hermes, Nautilus und Rabits – wie die EU-Agentur Frontex an den europäischen Außengrenzen operiert | 30′
von Caroline Nokel
Redaktion Constanze Lehmann
Deutschlandradio Kultur „Zeitfragen“ 06/2011
Seit dem Jahr 2005 überwacht eine gemeinsame Grenzschutzagentur die Außengrenzen der europäischen Union: FRONTEX. Die Aufgaben der in Warschau ansässigen Organisation: Migrationsrouten beobachten, Sammelabschiebungen organisieren und Grenzschutzbeamte ausbilden. FRONTEX prognostiziert, an welchen EU-Grenzabschnitten die meisten Flüchtlinge in die EU gelangen wollen. Dann schlägt die Agentur gemeinsame europäische Abwehroperationen vor, die meist die Namen griechischer Gottheiten tragen, aktuell ist es „Hermes“ auf Lampedusa. Für diese Operationen sammelt FRONTEX Personal und technische Ausrüstung aus den Mitgliedstaaten ein. Im November 2010 rückten erstmals in der Geschichte von FRONTEX schnelle Grenzeinsatzkräfte nach Griechenland aus, darunter auch 40 deutsche Grenzschutzbeamte. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Arbeit der Agentur, deren Budget sich seit der Gründung mehr als verzehnfacht hat. Caroline Nokel hat sich in der Warschauer Zentrale von FRONTEX umgesehen, hat Grenzschutzbeamte und Politiker getroffen und Wissenschaftler und Vertreter von Menschenrechtsorganisationen interviewt. > www.dradio.de